Morgan Aero GT3 – das graue Monster

22. Februar 2016

Man könnte den Morgan Aero GT3, der zwischen 2007 und 2009 an der FIA GT3 Europameisterschaft teilgenommen hat, als Retro-Rennwagen bezeichnen – aber damit wird man diesem Exot unter den GT3-Boliden nicht gerecht. Dieses Teil ist in jeder Hinsicht brachial – da passen Begrifflichkeiten, die sich auf das Design fokussieren und zudem einen schlechten Klang haben, schlichtweg nicht.
Klar ist, dass der Morgan GT3 ein Statement setzt wie kein anderer zeitgenössischer Rennwagen. Unheimlich tief kauert das graue Monster mit den großen Augen auf der Straße. Das Teil ist gerade einmal 4,17 Meter lang – im Vergleich dazu sind die in Werbejargon bezeichneten “knackigen Sportwagen” träge Kreuzfahrtschiffe.

Die Morgan-Rennwagen wurde vom französischen AutoGT Racing-Team um die französischen Formel 1-Haudegen Jean Pierre Jabouille und Jacques Laffite entwickelt und eingesetzt. In der Homologationslogik der FIA handelt es sich um zwei verschiedene Fahrzeuge: 2007 wurde der Morgan Aero 8 GT3 homologiert, 2 Jahre später folgte der Morgan Aero Super Sport. Zentrale Unterscheidungsmerkmale sind das Dach und die Heckpartie – die erste Version basierte noch auf der Cabriovariante des Aero 8.

Unter der langen Haube des Morgan arbeitet BMW-Power: Der 4,9 Liter-V8 hat eine Leistung von 440 PS und ein Drehmoment von heftigen 550 Nm. Ich kann mich noch gut an den Motorsound erinnern – etwas fieseres habe ich selten gehört! Bei einem Gewicht von nur 1.080 kg – andere GT3-Rennwagen bringen über 300 kg mehr auf die Waage – wird klar: Nicht nur optisch ist der Morgan ein Rennsportwagen der alten Schule, als Gewichtsreduktion das Mittel der Wahl war um eine schnellere Rundenzeit zu erzielen.

Den größten Erfolg feierte Morgan 2009 beim Saisonauftakt in Silverstone, wo Dimitri Enjalbert / Johan-Boris Scheier das erste und Gael Lesoudier / Maxime Martin das zweite Rennen gewinnen konnten. Ein doppelter Heimsieg für Morgan – ausrechnet zum 100 Geburtstag der Marke!

Schlagwörter: BMW, Morgan